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Nach 20 Jahren als Textildesignerin und 7 Jahren als Produktentwicklerin in der Automobilindustrie bewarb sich Pernilla McGillivray Ende 2018 bei Svenssons Designteam. Heute füllen Gardinentextilien ihre Skizzenbücher und ihren Arbeitstag. Ihr Stil erinnert häufig an japanisches Design. Die Inspiration hierfür findet sie häufig in der Kunst-, Mode- und Architekturbranche.


Seit fast 2 Jahren arbeitet sie jetzt bei Ludvig Svensson. Vor allem die Arbeit mit einem komplett neuen Textilbereich interessiert sie. Im Vergleich zu der Arbeit mit Stoffabdeckungen für archäologische Fundstätten und Autotextilien sind Gardinen eine neue Richtung.

„Gardinen muss man anders angehen, wobei auch die Art der Gardine, die entworfen wird, berücksichtigt werden muss. Bei der Arbeit mit einer schallabsorbierenden Gardine, muss man die Akustik beachten. Die Gardine sollte dicht sein, gleichzeitig aber auch weich und frei fallen, sodass man sie schön drapieren kann. Bei dünnen Gardinen muss man mit passenden Konstruktionen arbeiten. Man darf nicht zu viele Fäden verwenden, die auf der Oberfläche liegen und flattern, es sei denn, dieser Effekt ist erwünscht. Dieses Gleichgewicht zu finden, ist eine Herausforderung.“

  

Textildesign, das man fühlen kann

Mit einer Liebe für den skandinavischen und japanischen Stil, die Pernillas Meinung nach viele Ähnlichkeiten haben, geht sie sparsam mit Farben um und konzentriert sich stattdessen auf die Kombination aus Texturen oder Strukturen sowie subtile und weiche Kontraste. Matt und glänzend, dicht und dünn, stylish und schlicht: Pernilla will Textilien designen, die man fühlen kann. Textilien, die andere inspirieren und glücklich machen, aus Materialien, die mit der Zeit wachsen und bei denen die Details zum Denken anregen.

„Ich arbeite mit einem industriellen und kommerziellen Material, gleichzeitig muss das Produkt aber Persönlichkeit und etwas Lebendiges an sich haben. Dabei kann es sich um eine ungleichmäßige Oberfläche, Struktur oder Patina handeln. Natürliche Materialien haben häufig Eigenschaften, die ich schön finde, ähnlich wie das japanische Konzept Wabi-Sabi, welches das Veränderliche und Unvollkommene als Ideal hat. Man sollte Respekt vor Dingen haben, die altern.“

Inspiration kommt von überall

Pernilla beschreibt den kreativen Prozess als zwei zusammenhängende Teile. Der eine Teil ist der eher generelle, der ständig auf der Suche nach Inspiration ist. Er ist offen und sieht die Möglichkeiten und Ideen, wenn es um Kunst, Design und alles um uns herum geht.

„Ich finde überall Inspiration: Das kann die Tischdeko bei einem Krebsfest, ein grafischer Text oder ein Film sein. Bei der Kreativität sollte man niemals nie sagen. Je offener man ist, desto mehr findet man. Mir persönlich fällt es schwer, wirklich inspirierendes Textildesign zu finden, trotzdem gibt es einige Modedesigner wie Iris van Herpen und Hussein Chalayan, die auf eine innovative Art mit Textilien arbeiten. Es gibt außerdem unglaublich viel spannende Architektur – Gebäude, Fassaden und Baumaterialien.  Interaktive Kunst ist auch toll. Am besten sollte diese ein komplettes Erlebnis ausmachen, wobei die Umwelt eine Rolle spielt.  Auch hier können Geräusche wichtig für den Gemütszustand sein. Die Installation von COS auf der Möbelmesse in Milano im Jahr 2017 ist ein gutes Beispiel für so ein Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.“

Der andere Teil des kreativen Prozesses ist konkreter und handelt von der Arbeit mit bestimmten Projekten und Lösungen. Hier geht es darum, ein Produkt am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zu entwerfen. Alles ist vom Zusammenhang abhängig. Deshalb muss vorher untersucht werden, was es bereits auf dem Markt gibt, und man muss die Kunden verstehen und einen Dialog mit ihnen führen. Pernilla gefällt es im Allgemeinen mit festen Vorgaben statt Aufträgen mit viel Freiraum zu arbeiten, bei denen jegliche Richtlinien und Zusammenhänge fehlen.

„Viele glauben vermutlich, dass Textilien etwas Flaches und Eindimensionales sind. Tatsächlich sind Textilien sehr technisch. Ich konstruiere und entwickle einen Stoff von Grund auf. Ich arbeite mit Bindungen, um einen Look und bestimmte Eigenschaften zu kreieren. Dabei stelle ich mir unter anderem folgende Frage: Für welche Umgebung designe ich? Wie sehen die Anforderungen aus? Welche Funktion soll die Gardine habe? Was möchte ich hervorheben und welche Gefühle möchte ich vermitteln?“

Die Arbeit mit Ideen beginnt häufig auf einem Skizzenblock. Dabei kann es sich um Bilder, Skizzen, Collagen oder Notizen handeln. Häufig sind es nur grobe, unfertige Entwürfe, die als Ideensammlung und Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Materials dienen. Die Entwürfe sind außerdem eine Art Rettungslinie, falls Pernilla die Ideen ausgehen und sie nicht weiterweiß.

„Ich arbeite ziemlich intuitiv. Eine Idee ist manchmal ein Same, der Zeit zum Wachsen braucht. Wenn ich allerdings erst einmal angefangen habe, treffe ich schnelle Entscheidungen, teste, bewerte und überdenke den Entwurf. Das Bild in meinem Kopf ändert sich häufig während des Arbeitsprozesses. Das Beste ist es, wenn man einen komplett neuen Weg einschlägt, mit dem man nicht gerechnet hat. Diese Ideen werden dann im Skizzenblock festgehalten.“

Pernilla betont, wie wichtig es ist, Ideen auszuprobieren. Die Produktentwicklung soll lebendig und ständig unter Veränderung sein, wie ein Marathon, der aus vielen schnellen Sprints besteht.

„Theoretisch ist alles richtig und schön. Man lernt Dinge, indem man sie ausprobiert, auch wenn es dabei anders kommt als erwartet. In einem anderen Zusammenhang ist es genau richtig.“


Textilien mit unterschiedlichen Funktionen werden im Laufe von 2020 weiterhin zunehmen

Pernilla sieht eine größere Nachfrage nach Textilien mit unterschiedlichen Schlüsselfunktionen für Büros. Textilien haben z. B. die hervorragende Eigenschaft, Schall zu absorbieren. Schalldämmende Textilien sind deshalb zu einem selbstverständlichen Produkt in Svenssons Sortiment geworden, an deren Entwicklung sie arbeitet. Auch lichtregulierende Textilien spielen eine wichtige Rolle.

„Textilien können messbar mit dem Licht arbeiten, indem sie den Lichtdurchlass regulieren. Wir können auch auf verspielte Weise mit den Sinnen arbeiten, indem wir natürliches und künstliches Licht ausnutzen, um Muster und Schatten zu kreieren. All das kann zu einer deutlich angenehmeren und inspirierenden Umgebung beitragen.“

Abgesehen von der zunehmenden Beliebtheit funktionaler Textilien geht der Trend außerdem in die Richtung, dass Büroräume das Unternehmen mehr widerspiegeln sollen. Sie sollen persönlicher sein und der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. Der tätigkeitsbezogene Arbeitsplatz wird derzeit modernisiert. Nachhaltigkeit ist eine Selbstverständlichkeit, aber auch das Wohlbefinden und die Gesundheit in Bezug auf das Arbeitsumfeld nehmen zu. Fragen, die dabei aufkommen, sind z. B.: Was sorgt für mehr Wohlbefinden und Gesundheit? Wie schafft man ein kreatives Umfeld, das neue Ideen anregt?

„Dies ist eine fantastische Möglichkeit, um Textilien besser zu nutzen. Textilien sind so unterschiedlich und haben so viele Funktionen, statt nur technisch zu sein. Sie schaffen weiche Oberflächen zu einem harten Kontrast und teilen den Raum mit unterschiedlichen Graden der Transparenz und Abgeschiedenheit ein.“ 


Über nachhaltiges Design und die Textilbranche der Zukunft

Für Pernilla sind langfristiges und ganzheitliches Denken Schlüsselfaktoren einer nachhaltigen Textilbranche. Dies gilt sowohl für die Materialwahl als auch die Produktionskette.

„Textilien haben ein unglaubliches Potenzial, wenn es um die variierende und langfristige Verwendung geht, was für mich der Inbegriff des nachhaltigen Designs ist. Häufig hat ein Stoff mehr als eine Funktion. Textilien müssen im Prinzip nie weggeworfen werden. Nehmen Sie das Aussehen und wie sich das Material anfühlt als Ausgangspunkt und schaffen Sie daraus etwas Neues. Ein Möbelstoff hält Ewigkeiten und funktioniert auch perfekt als Mantel.“

Abgesehen von der nachhaltigen Verwendung ist auch die Verbesserung der Prozesse der Textilbranche weiterhin wichtig. Dabei ist alles von der Wahl des Ausgangsmaterials und die komplette Verarbeitung dessen ohne Verschwendung bis zur anschließenden Pflege zu beachten.

„Wir bei Svenssons haben einen klaren Vorteil, weil wir die meisten der Vorgänge unter einem Dach durchführen und diese somit bei Bedarf beeinflussen können.“

Dabei sind auch Zusammenarbeiten wichtig. Pernilla ist der Meinung, dass Transparenz in der Lieferkette jetzt gewöhnlicher ist, was zu einem offeneren Klima geführt hat. Dies vereinfacht den Dialog und hoffentlich die Findung gemeinsamer Lösungen.


Pernillas persönliche Favoriten unter Svenssons Produkten

„Rami Plus ist ein Favorit – ein herrliches Material mit einer groben, deutlichen Struktur. Mir gefällt, dass der Stoff kräftig und gleichzeitig luxuriös ist. Softmill und Be On sind weitere schöne Klassiker mit denen man immer richtig liegt. Sie werten jede Umgebung auf.“

„Mir gefallen außerdem viele unserer Gewebe mit Sonnenschutz gut. Es braucht keinen technischen Grund, um sie zu verwenden. Die steifen Stoffe passen toll in verschiedene Innenräumen. Ähnlich wie mit japanische Papierabschirmungen, kann man auch hier mit Wandkonzepten experimentieren, gleichzeitig aber auch ein Spiel mit Licht und Schatten schaffen. Man muss sich nur trauen, etwas zu experimentieren.“

 


Pernilla ist der Designer hinter unseren schönen Vorhangstoffe Felix, Fields, Salt und Siri.

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