Was die Forschung uns über die Klangumgebung beibringen kann

Eine gute Klangumgebung, die mit dem visuellen Design interagiert und ein sinnvolles Gesamterlebnis bietet, ist wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Aber der Weg dorthin ist, gelinde gesagt, ein Balanceakt mit Faktoren, die sowohl von außen als auch von innen heraus wirken.

Designing Sounds / Was die Forschung uns über die Klangumgebung beibringen kann

Die Senkung des Geräuschpegels ist Teil der Schaffung einer guten Klangumgebung, reicht aber bei weitem nicht aus. Nicht zuletzt ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass unsere Erfahrung der Klangumgebung subjektiv ist und von unseren früheren Erfahrungen und individuellen Vorlieben beeinflusst wird. Und hier wird es schon knifflig.

Zwei Personen, die sich in derselben Klangumgebung befinden, können dies auf unterschiedliche Weise erleben, da sie sich unterschiedlich auf Klangquellen konzentrieren, die Geräusche in der Klangumgebung vorher unterschiedlich erlebt haben oder unterschiedliche Aktivitäten haben, die ihre Erfahrung beeinflussen.

Beispielsweise kann eine Person, die in einer offenen Büroumgebung Aufgaben ausführt, die eine hohe Konzentration erfordern, einen bestimmten Geräuschpegel als störend empfinden, während eine andere Person, die weniger kognitiv anspruchsvolle Aufgaben in derselben Umgebung ausführt, möglicherweise nicht auf die gleiche Weise beeinträchtigt wird. 

Zeit, das Traditionelle hinter uns zu lassen

Viele Arbeitsplätze, insbesondere solche mit Großraumbüros, stehen vor Herausforderungen, wenn es um die Klangumgebung geht. Herkömmliche Methoden, die sich nur auf Dezibelwerte konzentrieren und störende Geräusche eliminieren, können zu einer übermäßig ruhigen Umgebung führen, die der Produktivität oder dem Wohlbefinden nicht förderlich ist. Die Forschung zeigt, dass eine optimale Klangumgebung ein Gleichgewicht zwischen Funktionen erfordert, die bei der Planung und Gestaltung von Klangumgebungen sowohl Gruppen als auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigen.

Die Klangumgebung beeinflusst unser Erleben auf individuelle und subjektive Weise. Herkömmliche Methoden zur Messung und Bewertung von Klangumgebungen berücksichtigen diese Tatsache jedoch oft nicht.

Eine komplexe Lösung

Wir müssen uns bei der Arbeit mit Klangumgebungen der Bedürfnisse und Vorlieben der Menschen bewusster werden. Es gibt keine universelle Lösung, die für alle funktioniert, aber wir müssen eine Klangumgebung schaffen, die an unterschiedliche Arbeitsaufgaben und individuelle Bedürfnisse angepasst ist.

Es reicht nicht aus, nur den Lärmpegel zu reduzieren, sondern es ist auch wichtig, eine Umgebung zu schaffen, die an die dort Beschäftigten angepasst ist. Eine Klangumgebung, die nicht unter Berücksichtigung dieser Faktoren geschaffen wird, kann zu Störungen im Arbeitsumfeld führen und sich negativ auf die Produktivität und das Wohlbefinden auswirken.

Interaktion für eine gesunde Umwelt

Um ein gesundes und angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, ist es wichtig, einen ganzheitlichen Designansatz zu verfolgen. Zum Beispiel kann eine unzureichende Beleuchtung beeinflussen, wie wir die Klangumgebung wahrnehmen. Und wenn ein Arbeitsplatz zu viel visuelle Stimulation hat, kann dies zu einer Überlastung der Sinne und einem stressigen Arbeitsumfeld führen.

Daher ist es wichtig, ein visuelles Design zu schaffen, das die Klangumgebung ergänzt und Produktivität und Wohlbefinden fördert. Textile Elemente, und nicht nur Schallabsorber an der Decke, sind ein Beispiel für Materialien, die sowohl Funktionalität als auch visuelle Harmonie bieten. Etwas Dynamisches, das unterbricht, umrahmt oder ergänzt.

Ein gutes Arbeitsumfeld – geschaffen aus einer klaren Vorstellung von Formen, Farben und Dämpfung, aber auch mit Platz für Klang – berücksichtigt, das Zusammenwirken aller Elemente, um ein gesundes und angenehmes Gesamterlebnis zu schaffen.

Wir müssen anfangen zu sehen, zu fühlen UND zu hören, um zu verstehen, ob es gut klingt.

Der Artikel wurde von Martin Ljungdahl Eriksson, Doktorand der Informatik mit Schwerpunkt arbeitsintegriertes Lernen, verfasst, der die Verwendung von Klang als Gestaltungselement zur Beeinflussung von Erfahrungen und Verhaltensweisen erforscht.