Alle Textilien in einem Raum verändern die Klangumgebung

„Alle Textilien in einem Raum verändern die Klangumgebung.
Vor diesem Hintergrund könnte ein akustischer Dresscode eine gute Idee sein.“

Pernilla McGillivray sagt es mit einem Augenzwinkern, aber es steckt viel Wahrheit in dieser Feststellung. Praktisch alle Textilien haben schallabsorbierende Eigenschaften, auch unsere Kleidung. Als Textildesignerin bei Svensson arbeitet Pernilla täglich daran, die Auswirkungen verschiedener Textiltypen auf die Klangumgebung zu erschließen.

- „Schall wird von glatten Oberflächen reflektiert, hallt zurück und erzeugt eine unangenehme Geräuschkulisse. Der Vorteil von Textilien ist, dass sie Schall absorbieren. An Arbeitsplätzen werden häufig schallabsorbierende Platten installiert. Das ist funktional, macht aber vielleicht nicht immer so viel her. Textilien bieten mehr Auswahl und sind schöner. Stellen Sie sich vor, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten Sie z. B. mit Teppichen, Vorhängen und Polstermöbeln haben.“

Svensson bietet eine große Auswahl an Textilien mit Schallschutz-Klassifizierung. Vereinfacht ausgedrückt richtet sich die Klassifizierung nach dem Grad der erreichbaren Schallabsorption, aber auch danach, wie das Textil im Raum platziert und aufgehängt wird.

- „Die wichtigsten Faktoren für die Schallabsorption sind Konstruktion, Material und Gewicht, aber als Designerin finde ich es wichtig, auch die Ästhetik im Blick zu behalten. Wir möchten, dass die von uns entworfenen Innenräume ein Gefühl des Wohlbefindens bei denjenigen erzeugen, die Zeit in ihnen verbringen. Svensson verfügt über ein sehr praktisches digitales Tool, mit dem man messen kann, wie viel Textil in einem Raum benötigt wird, um eine optimale Absorption zu erreichen“, sagt Pernilla.

Martin Ljungdahl Eriksson arbeitete früher mit Tontechnik und Sounddesign, bis er eine neue Herausforderung suchte und in die Forschung wechselte. Heute ist er als Wissenschaftler in der Informatik tätig, wo er sich mit Klanglandschaften und der Frage beschäftigt, wie wir Klang interpretieren und verstehen.

- „Ich sage immer, dass wir einen ganzheitlichen Blick auf den Klang entwickeln müssen. Wir interpretieren die Welt durch alle unsere Sinne, sie sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Wir wissen zum Beispiel, dass verschiedene Töne unseren Geschmack auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Tiefe Töne lassen Dinge etwas bitterer erscheinen, während helle Töne sie etwas süßer schmecken lassen können. Klang hat einen starken Einfluss auf das Unterbewusstsein und wir müssen stärker daran arbeiten, alle unsere Sinne zu integrieren, um eine gute Umgebung zu schaffen“, sagt Martin.

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